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Naturindianer BNE-Naturkindergarten Vaterstetten

Das alles haben wir erlebt

1. Entwicklung eines Baumbestimmungsbuches: Die Kinder suchten sich in Kleingruppen jeweils einen Baum, den sie genau untersuchten. Sie beschrieben Pflanzen mit eigenen Worten und Zeichnungen auf jeweils einer Seite.

2. Exkursion: Wir haben uns angeschaut, was die Natur sich als Lebensraum zurückerobern kann. Vor mehr als hundert Jahren gab es in der heutigen Hirschau im englischen Garten eine Industrieanlage von Maffei und heute sind dort alte Bäume. Die Kinder untersuchten den Lebensraum Baum.

3. Herstellung von Papier. Wir besprachen mit den Kindern, dass Holz Rohstoff für die Papierindustrie ist und dafür riesige Waldflächen abgeholzt werden. Die Kinder kamen auf die Idee, Altpapier zur Herstellung wieder zu verwenden. Die Kinder stellten aus Altpapier eigenes Papier her.

4. Exkursionen in den Isarauen mit den Bestimmungsbüchern aus der WaldKiste. Die Kinder untersuchten die Vegetation und den Lebensraum in der Nähe des Isarufers und sammelten Insekten. Sie gestalteten ein Memorie aus Blättern.

5. Waldtag: Pflanzaktion auf dem Grundstück des Kigas in Vaterstetten. Es wurden eine oder mehrere seltene heimische Waldbaumarten besorgt und vor Ort mit den Kindergartenkindern eingepflanzt.

Und das ist in Bewegung geraten

Die Kinder des Stadtteils haben die Naturräume in ihrer Umgebung als etwas schützenswertes kennengelernt. Das ging besonders gut, weil die Kinder sich die Natur vor Ort spielerisch erschließen konnten und sich eigenes Wissen zu „ihren“ Orten, „ihren“ Bäumen und Pflanzen, zu „ihrer“ Isar aneigneten. Für die Kinder ergab sich daraus, dass sie zu den Naturräumen in ihrem Stadtteil einen Bezug herstellen können, der darüber hinausgeht diese Naturräume zu „konsumieren“. Sie erkennen und lernen, dass diese Bereiche einzigartig und schützenswert sind. Die Identifikation mit dem eigenen Stadtteil wurde gestärkt, das wirkte sich letztlich wieder positiv auf die Stärkung des Wir-Gefühls aus.
Stärkung von Partizipation: Kinder können sich aufgrund der gemachten Erfahrung in ihrem Stadtteil beim städtischen Kinderforum einbringen und konkret benennen, was vor Ort Sache (z.B. an der Isar) ist. Die Eltern erfahren ihren Stadtteil durch die Berichte ihrer Kinder neu. Eine Sensibilisierung für das Thema Natur im öffentlichen Raum findet statt. Es zeigte sich, dass es aus der Elternschaft Experten zum Thema Bäume gibt.

Die WaldKiste ist eine sehr gut gemachte Zusammenstellung von Naturerfahrungsmaterial und Spielen, die es jeder Pädagogin und jedem Pädagogen ermöglicht, das Thema Wald und Bäume ideal in den Unterrichtsplan bzw. Hortalltag einzubauen. Mit der WaldKiste kann man sehr gut auch ein Langzeitprojekt bestreiten, das Kinder über mehrere Jahre begleiten und gestalten können.

Christopher Schipprack, staatl anerkannter Erzieher und Umweltpädagoge
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