Als sich die Sonne endlich wieder öfters blicken ließ, war es für die Klasse 3a der Weststadtschule in Ravensburg soweit: Wir erkundeten den nachlegenden Höllwald. Zunächst frischten wir unser Wissen über die verschiedenen Waldbäume auf. Steht dort vor dem Klassenzimmer eine Buche oder ist das doch eine Eiche? Bäume können uns sogar erzählen, wie alt sie sind. Dazu zählten wir die Jahresringe an Lärchen-Baumscheiben. Das ging auch ganz gut auf Englisch. Sogar unseren eigenen Geburstagsjahresring und den unseres Klassenmaskottchens Trudy haben wir mit Hilfe der Lupen aus der WaldKiste gefunden.
Unsere ersten Ausflüge in den Höllwald waren toll. Unser Bollerwagen, den wir Dank BildungsCent e.V. in der Waldecke unseres Klassenraums parken konnten, transportierte alles, was man so als Waldforscher braucht: Forscherhefte, Stifte, Trinkflasche und Lupendosen. Im Wald selbst haben wir viel erlebt: Wir malten Abdrücke von verschiedenen Baumrinden ab, sammelten Blätter und hielten Ausschau nach den scheuen Waldbewohnern. Nach der Begegnung mit einem Wildschwein kehrten wir dann aber doch lieber in die Schule zurück. Jeder von uns hatte am Ende des Projekts ein eigenes Lieblingstier erkoren, welches wir mit Hilfe eines Steckbriefs den anderen Kindern vorstellen und in einem Waldtierbuch der Klasse 3a sammelten. Auch die Tiere in unserem Höllwald lernten wir auf Englisch kennen.
Wenn wir nun einen Wald betreten, sehen wir uns mit ganz anderen Augen um. Die Bäume und vielen Tiere, die aufeinander angewiesen sind, brauchen unseren Schutz und unsere Aufmerksamkeit. Nicht nur im Höllwald. Wir wollen, dass noch viele andere Kinder nach uns so zauberhafte Momente im Wald erleben können. Im Zuge des Ganztagsangebotes unserer Schule soll beispielsweise durch Bau eines Insektenhotels noch mehr Nähe zur Natur auf den Schulhof gebracht werden. Dies kann dann regelmäßig in der schuleigenen Zeitung veröffentlich werden und so auch andere Klassen anregen, sich mit der Thematik des Waldes auseinanderzusetzen.
Die Kinder waren sehr motiviert, einen Lebensraum von verschiedenen Seiten zu erforschen. Mit der außerordentlich großzügigen Unterstützung wurde diese Freude an einem schulnahen Lebensraum für Tiere und Pflanzen nochmal mehr gefördert. Die Klasse und auch die Eltern waren begeistert von der WaldKiste, die auch noch nachfolgenden Jahrgängen das Gefühl geben kann, kleine (Wald-) Forscherinnen und Forscher zu sein. Die meisten der Kinder verbringen zwar in ihrer Freizeit Zeit im Wald, erleben diesem im Unterricht aber nochmal von einer anderen Seite. Bei einem nächtlichen Waldspaziergang im Zuge einer Schulhof-Übernachtung standen wir beispielsweise in einem Meer von Glühwürmchen. Ein unvergessliches Erlebnis, dass auch den Kindern zeigt, wie schützenswert dieses Stück Natur ist.
