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Schule am Bienhorntal Koblenz

Das alles haben wir erlebt

Im Schuljahr 2015/16 sind wir, die Klasse M1 der Schule am Bienhorntal in Koblenz – Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung – einmal wöchentlich in den Wald gegangen. Bei unseren Entdeckungstouren waren immer einzelne Bestandteile unserer WaldKiste mit dabei, da wir uns zum Ziel gesetzt hatten, die Vielfalt und Individualität der Natur zu erforschen.
September 2016: Wir packen unsere WaldKiste aus und sind sehr gespannt, was sich alles darin befindet. Wir finden Schaufeln und Becherlupen, einen Kescher, ein Stethoskop und ein Thermometer. Dann finden wir noch einen Regenwurmschaukasten und viele tolle Naturbücher. Das Fernglas probieren wir sofort aus. Genau zur rechten Zeit kommt eine kleine Spinne vorbei gekrabbelt, die wir gleich mit dem Insektensauger einfangen und näher betrachten. Beim Anblick der vielen tollen Sachen, können wir es kaum erwarten, mit dem Forschen und Entdecken zu beginnen.
Oktober 2015: Das Forschen im Bienhorntal Wald beginnt! Ausgerüstet mit einem Waldrucksack machen wir uns auf den Weg und nehmen gleich seltsam aussehende Pilze, Flechten und Samen unter die Lupe. Unter Steinen und Laub finden wir verschiedene Schnecken. Mal mit und mal ohne Häuschen. Wir entdecken einen Tausendfüßler und ganz schön viele Regenwürmer. Nachdem wir etwas länger gesucht haben, finden wir auch zwischen abgestorbenem Holz und unter Steinen Asseln. Gleich schauen wir im Naturführer nach, um mehr über diese Tierchen zu erfahren. Der Höhepunkt unserer Entdeckertour ist ein toter Salamander, den wir im Laub entdecken. Ein weiterer hat sich zur Winterruhe zwischen einer Steinmauer versteckt. Von diesem können wir nur noch die Schwanzspitze sehen.
November bis Dezember 2015: Nachdem wir uns bei unseren letzten Ausflügen besonders für Tiere interessiert haben, wollen wir nun die Pflanzenwelt näher unter die Lupe nehmen. Wir messen den Umfang einiger Baumstämme und horchen, ob sich darin etwas rührt. Wir schauen hoch in die Baumwipfel und schlagen einzelne Bäume in unseren Naturführern nach.
Januar bis Februar 2016: Jetzt nehmen wir den Waldboden näher unter die Lupe. Jeder bekommt ein Schälchen mit dem Auftrag, verschiedene Dinge aufzuheben, die wir am Boden finden können. Gemeinsam schauen wir uns die Fundstücke an und schlagen Unbekanntes in unserem Naturführer nach. Wir haben verschieden aussehende Blätter, Samen und Früchte sowie Zweige gefunden und eingesammelt. Für den Weg zurück zur Schule bekommen wir den Auftrag, nach Dingen am Waldboden zu suchen, die dort nicht hingehören. Und los geht‘s; innerhalb kürzester Zeit finden wir allerhand Müll. Vor allen Plastikteile. Unsere Mülltüte füllt sich mehr und mehr. Und wir entdecken auch außergewöhnliche Dinge, die wir nicht im Wald vermutet hätten. Zum Abschluss unserer Bodenerkundung wollen wir den Waldboden aus der Sicht eines Kriechtieres kennenlernen. Daher werden wir alle zu Regenwürmern und kriechen zurück zur Schule.
Unser Interesse für Regenwürmer ist geweckt, daher beschäftigen wir uns in den nächsten Wochen mit diesen Bodenbewohnern. Im Schulgarten gräbt sich jedes Kind einen Regenwurm aus. Wir bauen den Regenwurmschaukasten auf und füllen Erde, Sand, Humus und Laub hinein. Zum Schluss fehlen nur noch die Würmer. In regelmäßigen Abständen schauen wir nach unseren Regenwürmern und setzen sie nach einer Woche wieder in unserem Hochbeet aus.
März bis April 2016: Da uns auch andere Bodenbewohner interessierten, machen wir uns erneut auf den Weg in den Wald und wühlen wie die Wildschweine im Boden. Dort finden wir unterschiedlich große Regenwürmer, eine Spinne und einen Ohrenkneifer.
Mai bis Juni 2016: Das schöne Sommerwetter lockt nicht nur uns an den Bach. Auf dem Weg zum Waldspielplatz finden wir eine dicke Weinbergschnecke und dieses Mal einen großen, lebendigen Salamander. Nach langer Suche finden wir endlich Froschlaich in einem Tümpel. Beim genaueren Hinsehen entdecken wir auch kleine Lurche am Bachufer. Im Bach finden wir unter Steinen kleine Bachkrebse, Molche und etwas, dass nach einer dicken Raupe aussieht. Da wir diese nicht in unserem Naturführer finden, schauen wir im Internet nach und finden heraus, dass es sich dabei um eine Wasserläuferlarve handelt.
Juli 2016: Aus dem Wildblumensamen, die wir in der WaldKiste gefunden haben, fertigen wir Samenbomben an, die wir auf unserem Sommerfest verkaufen wollen. Die Samenbomben sollen schöne Blumen als Futter für die Bienen hervorbringen.

Und das ist in Bewegung geraten

Im Laufe des Schuljahres haben wir einige Tiere und Pflanzen entdeckt, die wir teilweise noch nicht oder nur von Bildern kannten. Wir haben viele neue Sachen gelernt und dabei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von verschiedenen Pflanzen- und Tierarten herausgefunden. Da uns das Entdecken und Forschen großen Spaß gemacht hat, wollen wir im nächsten Schuljahr weiterhin in den Wald gehen. Darüber hinaus wollen wir auch den anderen Klassen unsere WaldKiste zur Verfügung stellen.
Klasse M1 im Juli 2016

Die vielfältigen Materialien der WaldKiste wecken von ganz alleine den Entdeckergeist der Kinder.

Kathrin Welsch, pädagogische Fachkraft
http://www.schule-am-bienhorntal.de
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