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Gemeinschaftsschule Kellinghusen Kellinghusen

Das alles haben wir erlebt

Aktion Wald! erweiterte die Tätigkeiten unseres Schulwaldes. Diverse Lernstationen wurden projektorientiert geplant und aufgebaut, z.B. wurden Insektenhotels, eine Reptilienburg und eine Überwinterungshilfe für Igel gebaut, ein Heilkräuterbeet und ein Beet mit geschützten Pflanzen angelegt, eine Fledermausstation, mehrere Moorbeete sowie eine Hummelstation. Die Schülerinnen und Schüler entwarfen selbst Informationsschilder für alle Lernstationen für die Gäste des Schulwalds. Außerdem wurde ein grüner Klassenraum (Holzhütte mit Vorplatz) mit Lernangeboten wie der WaldKiste verwirklicht. Als Ruhe- und Rückzugsgebiet wurde ein Schulgarten mit Hochbeeten für gestresste Oberstufenschülerinnen und -schüler gegründet, Forschungsbeete angelegt und eine neue Streuobstwiese mit seltenen, alten Hochstamm-Obstbäumen nahe des Schulwalds angepflanzt. Unserer Schule geht es u.a. um waldbezogene Umweltbildung und um ganzheitliches Lernen im Lebensraum Wald. An den Lernstationen werden Lernimpulse gesetzt und die Sensibilität für Umweltprobleme geweckt. Häufig sind die Stationen Anlass, um über gefährdete Lebewesen und Lebensräume ins Gespräch zu kommen. Waldpädagogik ist eine Form der Naturpädagogik und soll ganzheitlich durch praktisches Erleben und Lernen ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge in Wald und Natur nahebringen und so der Naturentfremdung entgegenwirken.

Und das ist in Bewegung geraten

Eine inklusive Schule wie die Gemeinschaftsschule Kellinghusen ist offen für alle jungen Menschen. Sie richtet ihren Unterricht und ihre Organisation auf eine Schülerschaft in der ganzen Bandbreite ihrer Heterogenität aus. Inklusiver Unterricht fand auch im Schulwaldkurs statt. Es wurde projektorientiert in heterogenen Gruppen gearbeitet, wobei zu Beginn jeder Stunde die Projektarbeiten oder der jeweilige Arbeitsstand des Projekts vorgestellt und besprochen wurden (z. B. Arbeiten am Kräuterbeet, an den Fledermausbeeten, in der Streuobstwiese, Anlage von Moorbeeten). Die Schülerinnen und Schüler wählten selbst, wo sie weiterarbeiten wollten. Die Projekte waren ergebnisorientiert. Mehrere Schülerinnen und Schüler konnten ein Praktikum als Gärtnerinnen und Gärtner oder als Landschaftsgärtnerinnen absolvieren. Generell zeigten sie sich hochmotiviert und interessiert. Auch eine gewisse Sensibilität für Umweltprobleme entwickelte sich. In dem jetzt laufenden Schuljahr haben sich über 45 Schülerinnen und Schüler für das Projekt angemeldet, so entstanden zwei Kurse.

Eine nachhaltige Entwicklung schont und fördert die Natur. Waldpädagogik hat das Ziel, den Menschen ganzheitlich, am Beispiel Wald, zu einem verantwortungsbewussten und vernetzten Handeln zu führen. Sie umfasst alle den Lebensraum Wald und seine Funktionen betreffenden Lernprozesse, die den Einzelnen und die Gesellschaft in die Lage versetzen, langfristig, zukunftsfähig, ganzheitlich, verantwortungsvoll zu denken und zu handeln. Bildung auf nachhaltige Entwicklung auszurichten, ist ein wichtiger Auftrag. Dies muss sich als Bildungsziel in Inhalten und Strukturen der Schule, aber auch im Verhalten von Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen und Schülern abbilden und im Unterricht umgesetzt werden.

Walter Vietzen, Lehrer
http://www.gms-kellinghusen.de
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