Die Kinder unserer Einrichtung im Alter von 2 bis 10 Jahren aus Kindergarten und Hort in der Ferienbetreuung erlebten den Wald intensiv in unserer zweiwöchigen Projektzeit. Alle Kinder nahmen sich als Bestandteil der Natur wahr. Das Erleben mit allen Sinnen stand für die jüngeren Kinder im Vordergrund. Interessant für die Kinder ab 4 Jahre bis zum Vorschulalter waren die Kleinstlebewesen im Waldboden und Bach, essbare und nicht essbare Pflanzen, Messinstrumente im Wald anzuwenden und kreatives Gestalten. Die Vorschülerinnen und -schüler sowie die Schulkinder haben einen Futterautomat gebaut, die Nistkästen kontrolliert und neu gebaut, sich mit Kompass und Karte orientiert, Höhlen und "kleine Landschaften" gebaut. Unterstützt wurde unser Projekt durch den Forst, einen Waldpädagogen und den Angelverein. Themen waren: Hochstand & Jagd, Wissenswertes über Bäume, der Waldboden mit seinen Schichten, Bestimmung von Kleinstlebewesen und Fischen, Fischbestand und Aufzucht. Jahreszeitlich bedingt ließen wir die Bestimmung von Pilzen, eine Waldsafari und Quizfragen zum Thema "Wald" einfließen. Fast täglich wurde mit den großen Mengen gesammelter Blaubeeren ein Kuchen gebacken und am Nachmittag verspeist.
Das Interesse der Kinder für Lebewesen und Pflanzen wurde geweckt oder hat sich intensiviert. Täglich sind die Kinder im Freien und beschäftigen sich mit Naturmaterialien. Das Interesse an üblichen Spielsachen geriet dabei bei einigen Kindern in den Hintergrund. Das Team unserer Einrichtung möchte auch in den nächsten Jahren die Projektzeit "Wald" beibehalten. Sie ist zu einem festen Bestandteil im Jahresverlauf geworden. Ideen kamen auf, zu anderen Jahreszeiten weitere Projekttage zu planen. Aufgrund unserer positiven Erfahrungen streben wir einen "naturnahen Kindergarten" an. Dies ist Thema der bevorstehenden internen pädagogischen Weiterbildung mit Fachpersonal.
Mit Kindern die Natur zu erleben, den Alltag mit ihnen zu umgehen und sich auf das Wesentliche zu besinnen war für uns als Team die schönste Erfahrung. Alle Kinder fanden selbst etwas, womit sie sich beschäftigen wollten, ganz ohne Spielzeug. Es entstanden kaum Konflikte, im Vergleich zum Lautstärkepegel in der Einrichtung machte sich Ruhe und Erholung breit. Dank der Sachleistungen und der finanziellen Unterstützung durch BildungsCent waren wir schon im Vorfeld sehr gut ausgestattet und ließen den Wald in unser Haus Einzug gewähren. Durch die qualitativ sehr gute materielle Ausstattung konnten wir die Natur intensiver beobachten und wahrnehmen.
