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Theodor-Heuss-Grundschule Memmingen

Das alles haben wir erlebt

Vier Kolleginnen schlossen sich am Anfang des Schuljahres zusammen, um im Sachunterricht das Thema "Wald" zu bearbeiten. Zu Beginn stand ein gemeinsamer Ausflug in den Bannwald Ottobeuren. Ein Walderlebnispfad ließ die Kinder an 11 Stationen den Wald mit allen Sinnen erleben (z.B. den Geräuschen des Waldes lauschen, ihren Geruchssinn schulen oder bei der "Lothar-Eiche" sogar durch den Baum hindurch steigen). Auf der 2,8 km langen Strecke konnten sie ihr Wissen über den Wald erproben, die Baumarten kennenlernen und Interessantes über die naturnahe Forstwirtschaft erfahren. Die gesammelten Blätter und Früchte der Kinder wurden in der Schule ausgewertet und fanden Verwendung bei der Erstellung von Herbstbildern. Unbewusst schulten die Kinder ganz nebenbei ihre Motorik durch das Laufen über Äste und Wurzeln und das Begehen holpriger Wege. Im Rahmen von Referaten beschäftigte sich jedes Kind noch einmal intensiv mit einem Tier seiner Wahl. So erfuhren die Kinder manches Neue und Interessante über die Tiere. Im Winter folgte ein Fackellauf durch den Buxheimer Wald. Kinder und Eltern trafen sich, um gemeinsam durch den verschneiten Winterwald zu laufen, Geschichten zu hören, einen Lichtertanz aufzuführen, Tierspuren im Schnee und gruselige Gestalten aus Holz zu entdecken. Im April erhielten wir unsere WaldKiste, deren Materialien auf mehreren Wanderungen in den Buxheimer Wald zum Einsatz kamen. Den Abschluss bildete eine Exkursion und eine anschließende Waldsprechstunde mit dem Förster.

Und das ist in Bewegung geraten

Die Kinder entwickelten durch die regelmäßigen Erlebnisse im Wald einen sehr persönlichen Zugang zu den dort heimischen Tieren und Pflanzen und lernten dabei, diese zu respektieren. Vielen Kindern wurde zudem die Wichtigkeit des Lebensraums für uns alle deutlich und wie notwendig es ist, diesen zu schützen. Dennoch ging es nicht nur darum, den Kindern Wissen zu vermitteln, sondern den Wald mit allen Sinnen zu erleben, zu spielen und zu erkunden. Dazu trugen viele Naturerfahrungsspiele bei, die die Kinder mit Begeisterung machten. Die Natur wurde ihnen dadurch vertraut und sie kamen dabei zur Ruhe. Beim Suchen nach den Bodentieren waren die Schülerinnen und Schüler sehr eifrig, geschickt und erfolgreich. Durch das Experimentieren und Untersuchen mit den Becherlupen fanden die Kinder eine Menge über die Vorgänge in der Natur heraus. Sie betrachteten das Aussehen der Tiere, wie sie sich bewegen, wenn sie auf dem Rücken liegen und wie sich ein Tausendfüßer bei Gefahr einrollt.

In unserer hektischen und materialistischen Zeit geht schnell der Sinn für die Natur verloren. Kinder, die in der Stadt aufwachsen, finden nur schwer einen Zugang zur Natur, weil in unserem durchorganisierten Leben kaum Platz ist für das bewusste Befassen mit Pflanzen, Bäumen und Tieren. Die Kinder erlebten Schule einfach mal von einer anderen Seite. Sie konnten aktiv entdecken und erforschen und lernten auf diese Weise Vieles über die Zusammenhänge in der Natur. Ich würde jedem dieses Projekt weiter empfehlen.

Lehrerin
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