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Kindergarten St. Elisabeth Freiburg

Das alles haben wir erlebt

Die Naturgruppe des Kindergarten St. Elisabeth - mit allen Sinnen unterwegs im Wald und am Bach

Seit Januar 2015 ziehen jeden Montag 13 Kinder im Alter von 4 bis 5 Jahren und ihre pädagogische Fachkraft nach draußen in die Natur in Richtung Wald und vorbei an unserem "Mühlebach". Nach Absprachen mit dem Kindergartenteam und dem zuständigen Förster richteten wir gemeinsam mit den Kindern unseren Waldplatz ein. So bauten wir ein Waldsofa und erste Hütten. Die Kinder entdeckten einen großen umgefallenen Baum und funktionierten ihn zu einem Piratenschiff um. Sie sammelten allerhand von Menschen hinterlassene Gegenstände ein. Die Kinder entdeckten den Wald mit all ihren Sinnen. Dazu kamen die vielen Ideen, Anregungen und Materialien der WaldKiste gerade recht. Im Juni 2015 bekamen wir dann Unterstützung von Klaus Goldmann, einem zertifizierten Waldpädagogen, der uns 2 Tage in den Wald und an den Bach begleitete. An unserem Waldtag interessierten wir uns vor allem für die "ERDE". Wir machten verschiedene Sinneserfahrungen:
Wir riechen und schmecken: den Duft von Holunderblüten
Wir hören: welche Geräusche nehmen wir wahr? z.B. Vögel, Knacken von Ästen, Wind, Motorengeräusche von Autos
Wir sehen: Gegenstände auf einem vorbereiteten Weg, die nicht in den Wald gehören
Dies war die Überleitung zum Gespräch über Gegenstände/Materialien. Dann überlegten wir gemeinsam, welche Materialien irgendwann wieder zu Erde werden. Dazu machten wir ein Experiment. Wir vergruben ein Stück Zeitung, etwas Apfelschale und eine Bananenschale in der Erde und markierten diese. Bei den nächsten Waldbesuchen werden wir dies überprüfen. Mit den Becherlupen ausgerüstet untersuchten und beobachteten wir die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und die Bodenlebewesen. An unserem "WASSERTAG" durften die Kinder trotz kühlerem Wetter in den Bach. Die Kinder fingen mit Keschern allerlei Tiere, z.B. Bachflohkrebse. Sie untersuchten, beobachteten und bestimmten die Tiere und entdeckten auch im Bach viele Dinge, die von Menschen hinterlassen wurden. Zwar hatten alle nach kürzester Zeit nasse Füße, da die Gummistiefel den Härtetest im Bach leider nicht bestanden hatten, aber das hat die Freude am Entdecken nicht geschmälert.

Und das ist in Bewegung geraten

Durch die Teilnahme an dem Projekt hat sich bei uns in der Einrichtung einiges verändert. Und einiges wurde angestoßen... Es gibt mittlerweile eine "Naturgruppe" für 5- bis 6-Jährige, eine "Waldzwergengruppe" für 3- bis 4-Jährige und es entwickelt sich gerade eine "Gartengruppe". Die Kolleginnen sind offener, interessierter und unterstützen meine Arbeit. Die Kinder können sich freiwillig entscheiden bei den Projekten mitzumachen. Partizipation ist uns hier sehr wichtig. Auch sind die Projekte als Langzeitprojekte angelegt. Die Kinder bringen sowohl Themen als auch ihr Wissen mit ein. Eltern unterstützen unsere Arbeit mit ihren Ressourcen. Auch in unserem Außengelände hat sich einiges verändert. Der Gartenbereich wurde um Hochbeete ergänzt. Ein Weidentunnel wurde über einen Teil des Barfußpfades angelegt. Insektenhotels wurden aus alten Weinkisten gebaut. Für mich hat es zu einer beruflichen Weiterbildung geführt. Ich bin mittlerweile Naturpädagogin.

Die Inhalte, Materialien und Inspirationen der WaldKiste sind super und auch schon im Kindergarten vielseitig ein- und umsetzbar. Die Projektarbeit ist ein ideale Form, um mit Kindern die Geheimnisse der Natur zu erforschen und achtsam der Natur zu begegnen. Die finanzielle Unterstützung bietet vielseitige Möglichkeiten. Hier war es mir besonders wichtig, den Kindern vor Ort Impulse, Anregungen und fachliche Unterstützung anzubieten. Der Waldplatz wird mittlerweile rege von den Kindern auch außerhalb der Kindergartenzeiten genutzt und ist somit eine Bereicherung für das ganze Dorf.

Felicitas Heitzler, Erzieherin, Projektleitung
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